ReDress-Installation in Düsseldorf

ReDress – Wiedergutmachung. 5.712 ist die seit dem Jahre 2016 bekannte Zahl von ermordeten oder noch vermissten indigenen Frauen und
Mädchen in den USA. Auch in Kanada ist diese Zahl erschreckend hoch. Anhaltender Rassismus, Diskriminierung, Sexismus und Kolonialismus erschweren diese Problematik. Die betroffenen Frauen gehören meist zu den schwächsten und ärmsten Bevölkerungsschichten, werden weder geschützt, noch wahrgenommen. Straftaten in diesem Kontext bleiben in der Regel folgenlos. Todesursachen werden, sofern sterbliche Überreste überhaupt gefunden werden, durch die Polizeibehörden verschleiert, oft mit den “Lebenstil der Natives”, pauschaler Drogen- und Alkoholsucht relativiert und abgetan. Suchaktionen müssen meist von den Angehörigen selbst durchgeführt werden.

ReDress steht zum einen für “Wiedergutmachung” und zum anderen ist es der Begriff für eine public-art-Installation im öffentlichen Raum, bei der rote Kleider in Bäume oder Straßenstrukturen gehängt werden, welche die Toten und noch Vermissten symbolisieren sollen. Die Farbe Rot ist bei den Indigenen außerdem eine Farbe, die Geister sehen können und es den Seelen ermöglicht wieder zurück zufinden. Denn viele Hinterbliebene wissen nicht wo sich die sterblichen Überreste der Angehörigen befinden oder was überhaupt passiert ist. Deshalb ist auch eine rote Hand in diesem Zusammenhang ebenfalls ein oft verwendetes Symbol. Die ReDress-Installation adaptierten wir von der kanadischen Künstlerin Jaime Black. Sie startete das Projekt 2011.

Der Verein Tokata immer wieder auf die Straßen Düsseldorfs, meist zu internationalen Frauentagen oder dem 5. Mai, der ein nationaler Gedenktag in den USA ist.  Dabei schließen sie sich den Aufrufen und der Protestbewegung von #Nomorestolensisters, #notinvisible, #notonemore an.

Weiterführende Infos: https://amnesty-indigene.de/2022/08/briefaktion-zum-neuen-amnesty-bericht-usa-sexualisierte-gewalt-an-indigenen-frauen/